Unter LRS wird die Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie verstanden. Es handelt sich neben der Rechenschwäche (Dyskalkulie) um eine Entwicklungsstörung, die im Kindesalter auftritt. Häufig wird die Störung zwischen dem zweiten und vierten Schuljahr besonders deutlich. Eine frühzeitige Behandlung von LRS ist wichtig, da die betroffenen Kinder auch im Jugend- und Erwachsenenalter weitere psychische Störungen entwickeln können, die das Leben belasten.

Wann tritt die LRS auf?
Eine Lese-Rechtschreibschwäche tritt dann auf, wenn die charakteristischen Symptome nicht durch eine verzögerte Entwicklung der kognitiven oder intellektuellen Fähigkeiten bzw. einer Intelligenzminderung erklärt werden können.
Dass Kinder mit LRS keine erfolgreiche Schullaufbahn absolvieren können, gehört zu einem weit verbreiteten Vorurteil.
Im Zusammenhang mit LRS treten häufig die folgenden Symptome auf:
- Langsameres Lesetempo, Austauschen von schwer zu lesenden Wörtern durch einfache, inhaltlich verwandte Wörter
- Hohe Zahl von Rechtschreibfehlern (Oft resultieren daraus schlechte Noten im Fach Deutsch. In anderen Schulfächern ist die Leistung häufig wesentlich besser.)
- Leistung verbessert sich durch Übung kaum
- Rechtschreibfehler der gleichen Art treten oft auf (wobei ein identisches Wort nicht immer gleich falsch geschrieben wird. Häufig zu beobachten sind die vertauschte Reihenfolge von Buchstaben, das Verwechseln von symmetrischen Buchstaben (p/q, d/b), das Verwechseln von ähnlich klingenden Buchstaben (d/t) bzw. Auslassungen/Verdopplungen.)
Warum eine frühe Behandlung der LRS wichtig ist
Auch bei anderen Kindern treten diese Fehler auf. Bei LRS ist die Häufigkeit jedoch wesentlich stärker ausgeprägt. Es kommt letztlich nicht auf die Art der einzelnen Fehler an, sondern wie oft sie auftreten.
Mit LRS können auch andere Störungen wie visuelle, akustische oder Wahrnehmungsstörungen oder Probleme mit der Aufmerksamkeit, Rhythmusstörungen oder Probleme mit der Fein- und Grobmotorik einhergehen. Häufig zeichnen sich diese Störungen schon im Vorschulalter ab. Wichtig ist, dass Aufmerksamkeitsstörungen nicht mit Hyperaktivität verwechselt werden, die oft auch mit LRS einhergeht.
Eine frühe Erkennung und Behandlung von LRS hilft dabei, ungewünschte Begleiterkrankungen zu vermeiden. Außerdem wird Ihrem Kind durch eine umfassende Behandlung der Spaß an der Schule gewährleistet, woraus bessere Leistungen resultieren.
Im Rahmen der Diagnose von LRS überprüfen wir:
- Aufmerksamkeit/Hyperaktivität
- Intelligenz
- Organische Störungen wie Diabetes
- Psychosoziale Faktoren wie Belastung durch Mobbing
- Psychosoziale Funktionen wie das Verhalten im Kontakt mit Kindern des gleichen Alters